Klima und Wald
Global sind ca. 31 % der Landoberfläche mit Wald bedeckt, allerdings mit sehr ungleicher Verteilung. Deutschland besitzt ca. 10,5 Mio. ha Wald - dies entspricht ca. 31 % seiner Landesfläche - und gehört neben Schweden, Finnland, Frankreich und Spanien zu den waldreichsten Ländern der EU.
Baden-Württemberg hat mit 38 % einen recht hohen Waldanteil. Hessen und Rheinland-Pfalz belegen mit jeweils 42 % den ersten Platz im Bundesländervergleich (BWI2 2004).
Quelle: fao.org erstellt von Lena Hellmann
Die vielfältige Bedeutung von Wäldern spieglt sich in vielen Bereichen wider. So dient der Wald u.a. als Sauerstofflieferant, als Staubfilter, als CO2-Speicher und als Ruhestätte.
Trotz der immensen Bedeutung für das Klima und trotz der Aufforstung liegt der Waldverlust immer noch bei ca. 5 Mio. ha pro Jahr. Aber auch durch höhere Temperaturen, Trockenstress und Stürme sind die Wälder stark beansprucht. Insbesondere die Forstwirtschaft ist vom Klimawandel aktiv und passiv betroffen (BMELV 2009). Hiebei stellt sich die Frage, welche Baumarten mit den veränderten klimatischen Bedingungen gut oder weniger gut zurecht kommen. Arten wie z.B. die Fichte, die ursprünglich aus kühlen und feuchten Regionen stammen, könnten möglicherweise ihren Lebensraum in Deutschland verlieren, während die Eiche und die Douglasie eher profitieren könnten (Mößmer 2008, Bolte et al. 2009).
Die Fichte als Hauptbaumart in Deutschland ist gegen Veränderungen, die mit dem Klimawandel einhergehen, nicht sehr resistent. Da sie aus kühleren niederschlagsreicheren Gebirgen und aus dem Norden stammt, lösen zunehmend hohe Temperaturen ud Trockenheit im Sommer Stress aus. Die Widerstandsfähigkeit insbesondere gegen Borkenkäfer sinkt. Zudem sind Fichten relativ anfällig gegenüber Stürmen, da sie Flachwurzler sind. Ein Ersatz durch die von Natur aus in Süddeutschland sehr häufigen Buchen oder Weißtannen ist anzustreben (Bolte et al. 2009). Buchen sind widerstandsfähiger, schädlingsresistenter und können sich nach extremen Ereignissen, wie z.B. im Sommer 2003, schnell erholen.
Wälder haben einerseits Einfluss auf den Klimawandel durch ihre Funktion als CO2-Senke, andererseits sind sie auch stark vom Ausmaß des Klimawandels betroffen. Somit müssen auch in der Forstwirtschaft nicht nur Anpassungsstrategien entwickelt und umgesetzt werden, sondern auch durch die Kohlenstoffspeicherung in Wäldern und Holzprodukten sowie durch die energetische Nutzung von Holz Mitigationsmaßnahmen getroffen werden. Die Wechselwirkung zwischen Adaptation und Mitigation wird deutlich, wenn man bedenkt, dass nur stabile, gesunde Wälder dauerhaft CO2 speichern können (Graßl 2007, Schulz und Kölling 2007).
Text unter Mitwirkung von Lena Hellmann.
Aktivitäten
- Waldtag in Karlsruhe (Juli 2011)