Günstige Wetterbedingungen für falschen Mehltau

Definition
Anzahl der Tage zwischen April und August mit einer Tagesmitteltemperatur über 8 °C, Tageshöchsttemperatur mindestens 20 °C und Tagesniederschlagssumme größer 2 mm

Landwirtschaft (Weinbau)

Der falsche Mehltau (Plasmopara viticola, auch Peronospora) gehört (zusammen mit dem echten Mehltau) zu den gefährlichsten Pilzkrankreiten an Weinreben. Er entwickelt sich bei feuchter Witterung und stellt zwischen April und August eine Gefahr für die Weinreben und die Trauben dar. Später im Jahr, wenn der Säuregehalt in der Traube sinkt und der Zuckergehalt steigt, kann der Pilz keine Schäden mehr verursachen. Dann können die Sporen, die aufgrund ihrer hohen Widerstandsfähigkeit überwintert haben, die Reben infizieren. Die Entwicklung des Pilzes beginnt im Frühjahr bei etwa 8 °C Bodentemperatur, bei Temperaturen ab 12 °C, mehrstündiger Blattnässe und hoher relativer Luftfeuchte kann sich der Pilz entwickeln.

Da in der Literatur unterschiedliche Werte für günstige Wetterbedingungen für den falschen Mehltau zu finden sind, wurde als erste Näherung oben genannte Definition zur Berechnung der Klimakenngröße verwendet (Hillebrand et al., 1995).

In der Berechnung ist nicht berücksichtigt, ob Weinbau in einer Region grundsätzlich überhaupt möglich ist. Deswegen sind die berechneten Werte für diese Klimakenngröße nicht für alle Regionen Baden-Württembergs gültig, sondern müssen stets in Zusammenhang mit weiteren Randbedingungen für den Weinbau betrachtet werden.

Hillebrand, W., D. Lorenz und F. Louis, 1995: Rebschutz 10. Auflage.- Fachverlag Fraund (Bad Kreuznach)