Niederschlagsperioden in den Monaten Juli und August

Definition
Jährliche Anzahl von Niederschlagsperioden in den Monaten Juli und August. Eine Niederschlagsperiode ist dabei eine Folge von mehr als 7 Tagen mit einer Tagesniederschlagsmenge größer gleich 0,1 mm

Landwirtschaft (Getreideanbau)

Die Haltbarkeit des Getreides nimmt mit seiner Feuchtigkeit ab. So kann Roggen mit 20 % Feuchtegehalt bei einer Temperatur von 20 °C nur knapp 8 Tage gelagert werden, bevor Keim- und Schimmelbildung einsetzt. Bei einem Feuchtegehalt von 16 % ist dagegen eine Lagerung über 30 Tage möglich (Kellermann, 1966). Schon ein leichter Dauerregen über eine Woche hinweg kann in der Erntezeit, meist Juli oder August, die Qualität des Getreides mindern (im Folgenden Beeinträchtigung der Getreideernte genannt), da entweder der Verkaufswert sinkt oder Kosten aufgrund von Trocknung entstehen.

"Längere feuchte Phasen bedeuteten auch eine stärkere Gefahr für den Befall mit pathogenen Pilzen im stehenden Getreidebestand (in diesem Fall je nach Pilz nicht nur Körner, sondern auch Blätter und Stängel). Außerdem steigt die Gefahr, dass das Getreide 'ins Lager geht', d. h. niedergedrückt wird. Dadurch wird vor allem der Krankheitsdruck erhöht, das Wachstum vermindert sich, in der Regel sinkt der Ertrag und die Qualität des Ernteguts deutlich. Zudem wird die Ernte erschwert. Feuchte Phasen vor der Ernte führen oft zu verstärktem Auswuchs von Getreide. Auswuchs bedeutet, dass die Körner schon in der Ähre bzw. Rispe keimen. Das ist aus verschiedenen Gründen unerwünscht und stellt eine Minderung der Qualität dar. Gewünscht ist eine Feuchte von höchstens 15 %, besser 14 % bei Getreide und 11 %, besser 9 % bei Raps, um Trocknungskosten zu vermeiden. Mit steigender Feuchte wächst auch der Krankheitsdruck nicht nur beim bereits geernteten Getreide im Lager, sondern schon auf dem Halm. Zu schlechter Letzt: Wenn es um den vom Reifezustand her eigentlich geeigneten Erntezeitpunkt herum immer regnet, ist auch der Boden schlecht befahrbar." (Experteneinschätzung)