Bürger machen ihre Städte nachhaltiger

16 Städte werden im Rahmen der Initiative "ZukunftsWerkStadt" gefördert / Schavan: "Bürgerbeteiligung von Anfang an"
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Die Expertenjury hat entschieden: Bonn, Bottrop, Freiburg (Breisgau), Göttingen, der Landkreis Harz, Konstanz, Leipzig, Leutkirch (Allgäu), Lübeck, Ludwigsburg, Lüneburg, Münster, Norderstedt, der Rhein-Hunsrück-Kreis, Stuttgart und der Kreis Unna werden im Rahmen der Initiative ZukunftsWerkStadt vom Bundesministerium für Bildung und Forschung gefördert. In den 16 Projekten der Zukunftswerkstadt werden Bürgerinnen und Bürger gemeinsam mit Politikern, Wirtschaftsvertretern und Wissenschaftlern Konzepte und Maßnahmen entwerfen, um ihre Städte nachhaltig zu entwickeln. Das betrifft etwa die Bereiche Verkehr, Ernährung, Luftqualität, Bildung oder Energieversorgung. 25 Städte und Landkreise hatten sich beworben.

"Die nachhaltige Stadtentwicklung ist ein wichtiges innovationspolitisches Feld der Hightech-Strategie 2020", sagte Bundesministerin Annette Schavan. Hervorzuheben sei der integrative Ansatz der Fördermaßnahme: "Bei der ZukunftsWerkStadt sind Bürgerinnen und Bürger von Beginn an mit eingebunden". Das Bundesministerium für Bildung und Forschung stellt im Rahmen des Wissenschaftsjahres 2012 - Zukunftsprojekt ERDE 3,5 Millionen Euro bereit, um Städte und Landkreise mit jeweils bis zu 250.000 Euro bei der nachhaltigen kommunalen Entwicklung zu unterstützen. Der Deutsche Städtetag und der Deutsche Landkreistag sind Partner der Fördermaßnahme. Universitäten und Forschungseinrichtungen begleiten die öffentlichen Diskussionen und unterstützen die Umsetzung der eingebrachten Beiträge.

"Besser zu Fuß unterwegs" heißt beispielsweise das geförderte Projekt in Stuttgart, durch das die Bedeutung des Fußverkehrs und seine Wirkungen auf die Lebensqualität in der Stadt untersucht wird. Geplant ist unter anderem ein regelmäßig tagendes "Stuttgarter Fußgängerforum". Konstanz strebt gemeinsam mit seinen Bürgern und durch Unterstützung der Wissenschaft die "2.000-Watt-Gesellschaft" an. Nach dieser Vision sollte der Energiebedarf jedes Erdenbewohners einer durchschnittlichen Leistung von 2000 Watt entsprechen. Die Konstanzer Bürger sollen mit ihren individuellen Bedürfnissen, Kompetenzen und Anliegen als Co-Innovatoren beteiligt werden. So soll zum Beispiel ein Selbstversuch zeigen, wie ein nachhaltiger Lebensstil machbar ist. Norderstedt setzt sich zum Ziel, bis 2040 Nullemissionsstadt zu werden. Daran werden die Bürger vor allem auch Kinder und Jugendliche von der Ideenfindung bis zur Umsetzung beteiligt.

Die Projektphase der ZukunftsWerkStadt beginnt im Mai 2012. Erste Ergebnisse werden auf dem 9. FONA-Forum für Nachhaltigkeit im Herbst 2012 vorgestellt und mit der Wissenschaft diskutiert.

Weitere Informationen: www.zukunftsprojekt-erde.de/mitmachen/zukunftswerkstadt.html

Die Wissenschaftsjahre sind eine Initiative des Bundesministeriums für Bildung und Forschung (BMBF) gemeinsam mit Wissenschaft im Dialog (WiD). Seit dem Jahr 2000 fördern sie den Austausch zwischen Öffentlichkeit und Forschung. Im Wissenschaftsjahr 2012 - Zukunftsprojekt Erde stehen drei zentrale Fragen im Mittelpunkt: Wie wollen wir leben? Wie müssen wir wirtschaften? Und: Wie können wir unsere Umwelt bewahren? Damit fördert das Wissenschaftsjahr 2012 die gesellschaftliche Debatte über die Ziele, Herausforderungen und Aktionsfelder einer nachhaltigen Entwicklung.