Gase und Aerosole, Klima und Luftschadstoffe
3. Klimafolgen und Klimaanpassung
Die aktuelle Temperaturerwärmung beträgt weltweit in den letzten 50 Jahren 0,13°C pro Jahrzehnt. Der Großteil des beobachteten Temperaturanstiegs ist mit >90% Wahrscheinlichkeit durch anthropogene Treibhausgase verursacht. Es besteht ein „sehr hohes Vertrauen“, dass die anthropogenen Aktivitäten (Treibhausgasemissionen) seit 1750 einen Strahlungsantrieb von 2,3 W/m² verursacht haben. Gleichzeitig haben Aerosole (Sulfat, Ruß, Nitrat, Staub, organischer Kohlenstoff) einen kühlenden Effekt, da sie die Wolkenbildung und damit deren Albedo (Verhältnis von absorbierter und emittierter Strahlung) beeinflussen. Dieser kühlende Effekt macht -0,7W/m² aus. Die einzelnen Komponenten des Strahlungsantriebs fasst die Abbildung zusammen (IPCC 2007).
Strahlungsantrieb durch verschiedene Gase und Aerosole. Quelle: IPCC 2007.
Im Jahr 2005 trat das Kyoto-Protokoll in Kraft, das verbindliche Ziele für den globalen Klimaschutz festsetzt. Die Europäische Gemeinschaft verpflichtete sich, ihre Treibhausgasemissionen im Zeitraum 2008-2012) um 8% gegenüber 1990 zu reduzieren. Deutschland hat sich zu einer Verringerung um 21% verpflichtet (Umweltbundesamt 2012a).
Deutschland konnte seine Treibhausgasemissionen 2010 gegenüber 1990 um fast 25% senken. Bis 2020 ist eine Absenkung der Treibhausgase um 40% angestrebt. Den größten Anteil an den Treibhausgasemissionen machte dabei das CO2 mit 87,4% aus, vor allem stammt dieses aus der Verbrennung fossiler Energieträger (Kohle, Öl, Holz). 5,1% der Emissionen sind Methan (CH4), vorwiegend aus Tierhaltung, Brennstoffverteilung und Deponiewirtschaft, 5,9% sind Lachgas (N2O), das aus Landwirtschaft, Industrieprozessen und der Verbrennung fossiler Brennstoffe stammt (Umweltbundesamt 2012a,b).
Entwicklung der Gesamtemissionen in Deutschland.
Relative Entwicklung der Treibhausgas-Emissionen 1990-2010. Quelle: Umweltbundesamt 2012a.
Entwicklung der absoluten Treibhausgasemissionen seit 1995. Quelle: Umweltbundesamt 2012b.
Vergleich zwischen tatsächlichem Emissionsrückgang in Deutschland und dem Kyoto-Ziel von 1990 bis 2009. BMWI 2010.