COP 20 - Lima, Peru
Am 14.12.2014 endete die 20. UN-Klimakonferenz in Lima, die um zwei Tage verlängert werden musste. In Lima, Peru, sollte die Grundlage geschaffen werden für ein neues, universelles Abkommen zum Klimawandel. Delegationen aus 195 Staaten nahmen an der Konferenz teil um ihre nationalen Pläne zum Klimaschutz vorzustellen. Die Bestandteile eines Verhandlungstextes wurden ausgehandelt, welcher die Grundlage für einen Vertragstext für einen Klimaschutzvertrag ab 2020 sein soll. Dieser soll 2015 auf der UN-Klimakonferenz in Paris beschlossen werden.
Die Erwartungen an die Konferenz in Lima waren auch während der Konferenz noch sehr hoch, da jedoch bis zum vorgesehenen Ende am 12.12.2014 keine Einigung erzielt werden konnte, wurde die Konferenz um zwei Tage verlängert. Statt präziser Eckpunkte für den Klimaschutzvertrag einigten sich die Delegierten auf ein 37-seitiges Dokument, das als Verhandlungsgrundlage für den Klimaschutzvertrag ab 2020 dienen soll. Die Einigung über die genaue Formulierung wurde allerdings auf die UN-Klimakonferenz in Paris 2015 verschoben, da die Verhandlungsgrundlage noch viele Optionen enthält.
Wegen des unterschiedlichen wirtschaftlichen Entwickungstandes der einzelnen Länder kommt es auf UN-Klimakonferenzen immer wieder zu Diskussionen. Im Mittelpunkt steht oft die Frage, inwieweit die bisherigen Emissionen die Grundlage sein sollen für die neuen Reduktionsziele. Im Gegensatz zum Kyoto-Protokoll unterscheidet das in Lima verabschiedete Dokument nicht mehr so stark zwischen Industrie-, Schwellen- und Entwicklungsländern. Grund dafür ist, dass mittlerweile Schwellenländer wie China zu den größten Emittenten weltweit gehören. Dafür werden in den nächsten Monaten die beteiligten Staaten Ziele vorlegen, wie stark sie ihre Treibhausgasemissionen verringern. Zudem sollen bis dahin ihre Klimaschutzbeiträge definiert werden um eine bessere Vergleichbarkeit zwischen den Staaten zu schaffen.
Zusätzlich zu den Anstrengungen für den verbindlichen Klimaschutzvertrag ab 2020 wurde eine Plattform geschaffen, um staatliche sowie nichtstaatliche Akteure zu motivieren, bereits ab 2015 Maßnahmen zum Klimaschutz zu umzusetzen und diese zu veröffentlichen.
Folgende Ergebnisse wurden nach langen Verhandlungen in Lima erzielt:
Multilateral Assessment
Um mehr Transparenz und Vertrauen zu schaffen, wurden die Emissionsreduktionsziele von 17 Staaten beurteilt. Das Verfahren ist ein wichtiger Schritt um Messungen, Berichte und Verifikationen von Emissionsreduktion vergleichbarer zu machen
REDD+ -Initiative
Die REDD+ (engl. Reducing Emissions from Deforestation and Forest Degradation)-Initiative erzielte große Fortschritte in der Vermeidung der Abholzung der Wälder. Kolumbien, Guyana, Indonesien, Malaysia und Mexiko reichten Daten über den Stand der Treibhausgasemissionsreduktion durch Waldschutzmaßnahmen beim UNFCCC ein. Dies schafft eine gute Voraussetzung um weitere finanzielle Mittel zur Unterstützung von REDD+ zu gewinnen.
Finanzierung von Anpassungsmaßnahmen an den Klimawandel und Klimaschutz
In der Abstimmung und Koordinierung der verschiedenen Fonds zum Klimaschutz und Anpassungsmaßnahmen an den Klimawandel konnten einige Fortschritte erreicht werden. Auch weitere Finanzierungszusagen wurden getroffen. Der Grüne Klimafonds (Green Climate Fund) erhielt inzwischen Zusagen von über 10 Milliarden Dollar. Diese Gelder sollen ab 2015 für Anpassungsmaßnahmen weltweit zur Verfügung stehen sowie eine Minderung der Auswirkungen des Klimawandels finanzieren. Ab 2020 sollen jedes Jahr 100 Milliarden Dollar aus privaten und öffentlichen Mitteln bereit gestellt werden.
„Loss and Damage” und „Warschauer Mechanismus”
Das Exekutivkomitee des „Warsaw International Mechanism on Loss an Damage” wurde für zwei Jahre bestätigt. Das Arbeitsprogramm beinhaltet unter anderem die Überprüfung, wie besonders verwundbare Entwicklungsländer und indigene Bevölkerung und Minoritäten von Verlusten und Schäden durch den Klimawandel betroffen sind.
Außerdem soll der Einfluss des Klimawandels auf Migration untersucht werden.
Weitere Ergebnisse
Geschlechtergerechtigkeit wurde als wichtiger Schritt bei Entwicklung und Implementierung von Klima-Strategien anerkannt. Ein Lima-Arbeitsprogramm wurde verabschiedet, um für Geschlechtergerechtigkeit zu sensibilisieren.
Unsere Broschüre steht bei den Informationsmaterialien zum Download bereit.