Standpunkt 1: Physikhochhaus
Am KIT Campus Süd haben das Institut für Meteorologie und Klimaforschung und das Süddeutsche Klimabüro ihre Standorte im 13. Stock des "Physikhochhauses". Auf dem Dach des nahezu 60 m hohen "Physikhochhauses" befindet sich eine Wetterstation. Gemessen werden Temperatur, Luftdruck, relative und spezifische Feuchte, Globalstrahlung, Niederschlag, Windgeschwindigkeit, und Windrichtung und zusätzlich einige Spurenstoffe. Die Messungen erlauben eine Analyse des Mikroklimas der Stadt Karlsruhe. Die Kenntnis der Bedingungen ist zum Beispiel für die Stadtplanung (z. B. Analyse von Windströmungen zur Erhaltung von Frischluftschneisen oder bei der Standortwahl für Industriebetriebe), in der Heizungs- und Belüftungstechnik und bei Fragen der Luftreinhaltung (Immissionsschutz, Geruchsbelästigungen) wichtig. Außerdem werden die Messungen in der Universitätslehre eingesetzt.
Aktuelle Messwerte und Webcam der Wetterstation "Physikhochhaus".
Das Institut für Meteorologie und Klimaforschung
Das Institut für Meteorologie und Klimaforschung (IMK) besteht aus vier Institutsbereichen, wovon sich drei am Campus Nord und Süd in Karlsruhe befinden. Forschungsschwerpunkte sind atmosphärische Prozesse in der Troposphäre (IMK-TRO) und atmosphärische Spurengase und Fernerkundung (IMK-ASF). Ein dritter
Institutsbereich, die atmosphärische Aerosolforschung (IMK-AAF) wird gemeinsam mit dem Institut für Umweltphysik der Universität Heidelberg betrieben. Die
Atmosphärische Umweltforschung (IMK-IFU) in Garmisch-Partenkirchen bildet den vierten Institutsbereich des IMK.
Im Bereich der Troposphärenforschung werden grundlegende Untersuchungen zu Klima, Wasserkreislauf und Spurenstoffhaushalten durchgeführt. Hierzu werden atmosphärische Prozesse wie Turbulenz, Konvektion, Wolkenbildung, Aerosolphysik, Niederschlagsentstehung und Austauschvorgänge an der Erdoberfläche durch Messungen und mit theoretischen Verfahren untersucht. Die Ergebnisse werden in Modellen der Atmosphäre genutzt, um die Vorgänge im Klimasystem und bei Wetterphänomenen geeignet darzustellen und vorherzusagen. Dabei werden die Transporte und Umwandlungen von Wasser, Energie, Spurengasen und Aerosolen in der Troposphäre betrachtet. Die Weiterentwicklung eigener hochaufgelöster Modellsysteme nimmt einen breiten Raum ein. Geforscht wird zur regionalen Klimavariabilität und zu Wettergefahren. Dazu zählen z. B. der menschliche Einfluss auf das Klima und die Anwendung klimawissenschaftlicher Ergebnisse in interdisziplinären Forschungsvorhaben.
Text: Institut für Meteorologie und Klimaforschung (IMK), KIT