Climate Lecture
Am 5. Oktober 2016 um 18.15 organisiert das KIT-Zentrum Klima und Umwelt einen Climate Lecture. Redner ist Prof. Hans von Storch.
Der Titel des Vortrags: Sozialwissenschaftliche Kontextualisierung der Klimaforschung
Wesentliche Thesen seines Vortrages sind:
- Naturwissenschaftliche Klimaforschung ohne sozialwissenschaftliche Kontextualisierung macht wenig Sinn, sofern es um die Erforschung des menschgemachten Klimawandels und der damit verbundenen Klimawirkung geht - und darum geht es fast immer.
- Die naturwissenschaftliche Klimaforschung hat in den letzten 30 Jahren wesentliche Ergebnisse erarbeitet und abgesichert: Das Klima verändert sich stärker als aufgrund natürlicher Vorgänge zu erwarten ist. Eine Erklärung für die Änderungen gelingt nur, wenn die Wirkung der stark erhöhten Konzentrationen atmosphärischer Treibhausgase als dominant verstanden wird. Da der Zuwachs dieser Konzentration durch menschliche Emissionen zustande kommt, sind die Änderungen grundsätzlich steuerbar durch entsprechende gesellschaftliche Eingriffe.
- Naturwissenschaftliche Klimaforschung spricht oft direkt zur Gesellschaft. Sie befindet sich in einer postnormalen Situation, wo bisweilen die politische Nützlichkeit vor der methodischen Qualität steht.
- Klimaforschung, und öfter noch Klimaforscher sind also soziale Akteure. Bisweilen findet man diese Akteure stark involviert in die politische Willensbildung, wobei politische Präferenzen als wissenschaftliche Notwendigkeiten präsentiert werden.