Definition
Der echte Mehltau (Erysiphe necator, auch Odium tuckeri) gehört (zusammen mit dem falschen Mehltau) zu den gefährlichsten Pilzkrankheiten an Weinreben. Er kann sich entwickeln, wenn hohe Tagestemperaturen mit hoher Luftfeuchte in der Nacht zusammenkommen. Ab einer Temperatur von etwa 20 °C können sich die Pilzsporen gut entwickeln. Bei hoher Luftfeuchte in der Nacht können sie dann die Pflanzen und auch die Trauben infizieren, sofern es keine Blattnässe gibt. Relevant für eventuelle Ertragseinbußen ist dabei, in welchem Entwicklungsstadium sich die Trauben befinden. Der echte Mehltau stellt zwischen April und August eine Gefahr für die Weinreben und die Trauben dar. Später im Jahr, wenn der Säuregehalt in der Traube sinkt und der Zuckergehalt steigt, kann der Pilz keine Schäden mehr verursachen.
Definition
Im Zeitraum 1971–2000 liegt die beobachtete Anzahl an Tagen mit günstigen Wetterbedingungen für Eiswein für Baden-Württemberg bei etwa elf Tagen im Jahr.
Für alle Regionen wird in Zukunft (2021-2050) eine Abnahme um etwa drei dieser Tage erwartet.
Zu beachten ist, dass es lokal natürliche Stellen gibt, die (auch kaltluftbedingt) stärker frostgefährdet sind.
Damit Eiswein gelesen werden kann, muss das Wasser in den Trauben gefroren sein. Üblicherweise ist dazu mindestens einmalig eine Temperatur von -7 °C am frühen Morgen nötig. Dabei muss schon zur normalen Erntezeit entschieden werden, ob Trauben für den Eiswein hängen gelassen werden, obwohl nicht sicher ist, dass Temperaturen von unter -7 °C eintreten werden. Die Eisweinlese ist außerdem nur möglich, wenn die Trauben gesund und noch nicht von pilzlichen Schädlingen befallen sind. Nur in den Monaten November, Dezember und Januar kann die Lese daher erfolgen.
Durch eine erwartete Abnahme an Tagen für die Eisweinlese in der Zukunft steigt die Unsicherheit für Weingüter, ob es lohnt, Trauben für die Eisweinlese hängen zu lassen. Wichtig für diese Entscheidung sind dabei auch die Nachfrage nach Eiswein und damit der erzielbare Preis.
Definition
Die Tage, an denen sich falscher Mehltau entwickeln kann, liegen zwischen den Jahren 1971 und 2000 durchschnittlich bei etwa 15 bis 19 Tagen pro Jahr.
Für die Zukunft (2021-2050) lassen die Klimamodelle eine Zunahme dieser Tage um bis zu drei Tage erwarten.
Text 3193
Der falsche Mehltau (Plasmopara viticola, auch Peronospora) gehört zu den gefährlichsten Pilzkrankheiten an Weinreben. Er entwickelt sich bei feuchter Witterung und stellt zwischen April und August eine Gefahr für die Weinreben und die Trauben dar. Später im Jahr, wenn der Säuregehalt in der Traube sinkt und der Zuckergehalt steigt, kann der Pilz keine Schäden mehr verursachen. Dann können die Sporen, die aufgrund ihrer hohen Widerstandsfähigkeit überwintert haben, die Reben infizieren. Die Entwicklung des Pilzes beginnt im Frühjahr bei etwa 8 °C Bodentemperatur. Bei Temperaturen ab 12 °C, mehrstündiger Blattnässe und hoher relativer Luftfeuchte kann sich der Pilz entwickeln.