Klima und Bauwesen
Nachhaltiges Bauen muss neben mittleren Klimaentwicklungen (Wärmebedarf, Isolation, Kühlung) auch die Extremereignisse (Vulnerabilität und Exposition gegenüber Sturm, Hagel, Hochwasser, …) berücksichtigen (Kottmeier 2010).
Die Begriffe „nachhaltige Entwicklung“ und „Nachhaltigkeit“ beschreiben eine „Entwicklung, die den Bedürfnissen der heutigen Generation entspricht, ohne die Möglichkeiten künftiger Generationen zu gefährden, ihre eigenen Bedürfnisse zu befriedigen“. Heutiges wirtschaftliches Wachstum soll nicht die natürlichen Lebensgrundlagen und die wirtschaftlichen Wachstumsmöglichkeiten für künftige Generationen beeinträchtigen. Zur nachhaltigen Entwicklung gehören die drei Bereiche Ökonomie, Soziales und Ökologie, die in politischen Entscheidungen Berücksichtigung finden müssen (EU).
Die Bauwirtschaft in Deutschland hat Anteile von 9% am BIP, 40% am Ressourcenverbrauch und die Zementindustrie allein 5% am CO2-Ausstoß. Die gesetzlichen Vorgaben der EU und Deutschlands nehmen Einfluss auf die Bauwirtschaft, in Bezug auf das Klima sind dies vor allem Forderungen nach CO2-Einsparungen. Diese können Verteuerungen bei Baustoffen wie Zement und Abwanderungen von Produzenten ins Ausland als Folge des Emissionshandels hervorrufen (Müller & Haist 2010).
40% des Gesamtenergieverbrauchs werden in Deutschland für Warmwasser, Heizung und Beleuchtung in öffentlichen und privaten Gebäuden verbraucht, 20% des CO2-Ausstoßes verursacht. In den privaten Haushalten werden 85% des Gesamtenergieverbrauchs für Heizung und Warmwasser verbraucht.