Institute for Project Defaults

COP 15 - Kopenhagen, Dänemark

COP15

COP 15 in Kopenhagen im Dezember 2009 wird oft als gescheitert bezeichnet. Die Erwartungen waren tatsächlich sehr hoch. Vor allem die Verhandlungen für ein Folgeabkommen des Kyoto-Protokolls hat viel Aufmerksamkeit bekommen. Weil das Kyoto-Protokoll Emissionsreduktionsziele für die Jahre 2008 bis 2012 umfasst, wäre ein Folgeabkommen auch dringend notwendig gewesen. Trotz vieler Bemühungen und bilateraler Gespräche konnte keine Einigkeit über die Gestaltung eines Folgeabkommens gefunden werden. Hauptproblem dabei waren die unterschiedlichen Anforderungen der westlichen Länder und Schwellenländer. Weil die westlichen Länder eher die momentanen Emissionen aller Länder berücksichtigen wollten, warben diese für eher homogen verteilten Emissionsreduktionsziele. Die Schwellenländer allerdings wollten die vergangenen Emissionen mitberücksichtigen, da der Großteil der in der Atmosphäre vorhandenen Treibhausgase von den westlichen Ländern emittiert worden sind (Internetseite ).

Die Klimakonferenz 2009 (COP 15) in Kopenhagen schloss mit einer völkerrechtlich unverbindlichen Erklärung, dem „Copenhagen Accord“ (original , deutsch )  ab. Sie erzielte nicht das erhoffte Nachfolgeabkommen des Kyoto-Protokolls. Im „Copenhagen Accord“ sind die beteiligten Länder darüber übereingekommen, dass (Quelle: Deutsches Klimakonsortium, BMU, UNFCCC):

  • der Temperaturanstieg global unter 2 Grad begrenzt werden soll und dass dafür die Treibhausgasemissionen erheblich gesenkt werden müssen. Weiterhin einigten sich die Länder darauf, dass diese Reduzierung der Treibhausgase notwendig ist und schnellstmöglich umgesetzt werden soll.
  • sich alle Länder der Herausforderung der Anpassung an den Klimawandel stellen müssen. Die Industrieländer sind sich einig darüber, dass sie die Entwicklungsländer finanziell, technisch und beratend unterstützen müssen, um deren Anpassung an den Klimawandel möglich zu machen.
  • die Industrieländer bis zum 31. Januar 2010 quantifizierte und landesweite Emissionsreduktionsziele für 2020 vorlegen und umsetzen. Die Entwicklungsländer sagen bis zum gleichen Zeitpunkt zu, "national angemessene Emissionsminderungsmaßnahmen" zu benennen und umzusetzen. Inselstaaten sowie die am wenigsten entwickelten Länder können freiwillig Maßnahmen zur Reduzierung der Emissionen treffen.
  • sie die Bedeutung der Verringerung von Emissionen aus Entwaldung und Walddegradierung anerkennen sowie die Notwendigkeit sehen, einen Mechanismus („Reducing Emissions from Deforestation and Forest Degradation includung the role of conservation, sustainable management of forests and enhancement of forest carbon stocks“ – REDD+) einzurichten.
  • die Entwicklungsländer bei Fortschritt und Transparenz eine angemessene Finanzierung zur Umsetzung notwendiger Maßnahmen erhalten. Für den Zeitraum 2010 - 2012 soll die Finanzierung 30 Mrd. US-Dollar betragen. Bis zum Jahr 2020 soll sie auf 100 Mrd. US-Dollar jährlich erhöht werden.

140 Parteien haben bis jetzt dem „Copenhagen Accord“ zugestimmt (Quelle: UNFCCC). Auf der Grundlage des „Copenhagen Accord“ haben die einzelnen Länder ihre nationalen Emissionsziele an das UNFCCC-Sekretariat gemeldet.